Die U14-Kicker des VfL Nordstemmen haben in der abgelaufenen Fußball-Saison 2018/19 bemerkenswertes geleistet. Und mit „bemerkenswert“ sind in diesem Kontext nicht etwa besonders nennenswerte Ergebnisse oder Platzierungen gemeint, sondern einzig und allein der Teamgeist dieser Mannschaft. Woran lasst sich diese Tatsache festmachen, fragt sich nun vielleicht der geneigte Leser. Zahlen bedeuten, wie so häufig, Fakten, und Fakten sind Tatsachen. Tatsache ist nämlich, dass das Team um das Trainergespann von FSJ’ler Lennard Plinski, Hendrik Szulies, Markus Prommer und Christian Knöbl in 18 Meisterschaftsspielen der U14 Kreisliga Hildesheim keinen einzigen Punkt erringen konnte. Zudem standen bei nur 15 selbst erzielten Toren 157 Gegentore zu Buche, wobei von den eigenen „Buden“ die Masse erst in der Rückrunde erzielt werden konnte. „Vermutlich wäre in den meisten Fällen die Mannschaft bereits zum Ende der Hinrunde auseinandergebrochen, denn welcher Junioren-Fußballer möchte sich schon jedes Wochenende so „abschlachten“ lassen“, gibt Trainer Hendrik Szurlies zu Protokoll. „Aber unsere 19 Jungs und Mädchen haben sich immer und immer wieder der Herausforderung gestellt, und diese Situation hat die Mannschaft sogar noch enger zusammengeschweißt.“ Dieser Umstand war auch bei jeder Trainingseinheit zu spüren, denn trotz der zum Teil zweistelligen Niederlagen lag die Trainingsbeteiligung durchschnittlich bei ca. 75 Prozent. Der Grund für die vielen Niederlagen ist zudem der Tatsache geschuldet, dass die Mannschaft zu Beginn der Saison in einer höheren Altersklasse gemeldet werden musste, da der demografische Wandel auch vor dem Jugendfußball keinen Halt macht. So musste sich zum Beginn der Spielzeit ein älterer Jahrgang aufteilen, um zwei spielfähige Teams für die U14 und U15 Kreisliga stellen zu können. Daraus resultierend mussten rund 2/3 aller Spieler einen Jahrgang überspringen, was gleichzeitig einen Wechsel auf das Großfeld mit sich brachte. Und was ein Jahr Altersunterschied im Bereich der Physis ausmacht, mussten die engagierten Kicker sehr schnell erkennen. Nennenswert ist weiterhin, dass es während der Spielzeit trotz der sportlichen Situation Zugänge zu verzeichnen gab. So hat sich beispielgebend Joy Isensee, als einziges Mädchen des Teams, der Herausforderung gestellt, gegen teilweise fast zwei Jahre ältere Gegenspieler anzutreten, was sie mit Bravour gemeistert und zu einer festen Größe der Mannschaft hat werden lassen. „Diese Kinder verdienen einfach Respekt für ihr Engagement, deshalb werden wir Trainer dieses grandiose Team auch in der kommenden Saison unterstützen“, so Trainer Markus Prommer. Neuer „Headcoach“ wird dann der 16-jährige Hendrik Szurlies sein, der bereits in der abgelaufenen Spielzeit hervorragende Arbeit als Co-Trainer leistete und somit als Beispiel für die frühzeitige Trainerförderung beim VfL Nordstemmen steht. Übrigens führen die Kicker von der Marienburg eine Tabelle souverän an, nämlich die Fairnesstabelle der U14 Kreisliga Hildesheim. Denn mit nur einer gelben Karte während der gesamten Spielzeit ist auch in diesem Bereich der Nachweis für den sozialen Umgang miteinander im Fußballsport erbracht.
Bild: h.l.: Nico Hoinkes, Thomas Lüttge, Jakob Bokelmann, Lukas Ansorge, Ben Werchan, Lennard Siems, Levin Holzmann, Luca Hartge, Ben Weber
v.l.: Laurin Kraft, Mika Prommer, Wajih Hoballah, Finn Renn, Bastian Baensch, Finn Szurlies, Robin Ordon
Es fehlen: Joy Isensee, Aaron Krischker, Finn Blumberg, Thomas Lattmann